Hunderttausend Fußballfans schreiben der UEFA

Wir von WarmUp95 fordern zusammen mit rund 100.000 Fußballfans aus 18 Ländern die UEFA auf, ihre Disziplinarpolitik in Bezug auf Rassismus zu überdenken.

  • Kollektivstrafen und Sanktionen gegen Unbeteiligte und Unschuldige müssen abgeschafft werden. 
  • Kluge Strategien gegen Rassismus sind gefordert.
  • Intelligente Reform der UEFA-Disziplinarpolitik würde positive soziale Bewegungen fördern und zivil-gesellschaftliche Verantwortung stärken. 

RespectFans Man City Banner


Als Mitunterzeichner veröffentlichen wir die gemeinsame Pressemitteilung, den offenen Brief an die UEFA und die Liste aller Mitunterzeichner.

 


Hunderttausend Fußballfans aus ganz Europa schreiben der UEFA einen offenen Brief

Rund 100 Fußballfan-Dachorganisationen aus 18 Ländern fordern die UEFA auf, ihre Disziplinarpolitik in Bezug auf Rassismus zu überdenken.

Mit dem Startschuss für die nächste Runde der europäischen Klubwettbewerbsspiele der Champions League sollte Dynamo Kiew sein Heimspiel gegen Manchester City eigentlich vor leeren Rängen austragen. Für die Fans aus Manchester wäre dies das zweite Jahr in Folge, in dem Sie vor verschlossenen Toren stehen. Nun hat die UEFA ihre Entscheidung jedoch überraschend geändert und den Fans den Spielbesuch gestattet.

Rund 100 nationale Dachverbände der Fußballfans, Nationalmannschafts-Fanorganisationen und Club-basierte Fan-Gruppen aus 18 Ländern in ganz Europa, die 100.000 Fußball-Fans repräsentieren, haben gemeinsam einen offenen Brief an die Mitglieder des Exekutivkomitees der UEFA veröffentlicht. Obwohl sie den Sinneswandel der UEFA in diesem Fall als einen Schritt in die richtige Richtung begrüßen, zeigt sich hier doch das Problem mit der Handhabung der UEFA-Sanktionen durch Kollektivstrafen im Falle rassistischen Fanverhaltens. Deshalb fordern die Anhänger eine gründliche Überprüfung der UEFA-Politik der kollektiven Strafen für rassistisches Verhalten und insbesondere die sofortige Abschaffung der Regelungen, die einen Ausschluss unschuldiger Auswärtsfans bedeutet.

Respect Fans Man City Protest

Manchester City vs. Borussia Mönchengladbach

Gemeinsam mit allen Unterzeichnern unterstützt WarmUp95 uneingeschränkt diese  Initiative.

Nachfolgend finden Sie den offenen Brief und die Liste der Unterzeichner:


Sehr geehrte Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees,

aus ganz Europa richten wir uns Sie an, um unsere große Besorgnis auszudrücken. Wir rufen Sie als UEFA hiermit auf, ihre Disziplinarpolitik bei rassistischem oder anderweitig diskriminierendem Verhalten von Fußballfans zu überdenken. 

Betont werden muss vorab, dass die Unterzeichner dieses offenen Briefes ausdrücklich die „Null-Toleranz-Politik“ der UEFA in Bezug auf Rassismus begrüßen. Die unterzeichnenden Fangruppen und die UEFA sind geeint in der Überzeugung, dass gegenseitiger Respekt ein integraler Bestandteil der Kernwerte in unserem Sport darstellt. Und das sollte für alle Akteure auf und neben dem Spielfeld gelten.

Die Bestrafung einer überwältigenden Mehrheit der Fußballfans wegen verabscheuungswürdiger Handlungen einer Minderheit durch Standardsanktionen wie „Spiele hinter verschlossenen Türen“ für Vorfälle rassistisch motivierten Verhaltens von Fans veranschaulichen jedoch ein großes Maß an Respektlosigkeit gegenüber allen Fußballfans, die durch solch drastische Maßnahmen unschuldig betroffen werden. 

Besonders die Auswärtsfans, die nichts falsch gemacht haben und alle ihre Reisen gebucht haben, sind diejenigen, die den höchsten Preis zahlen, wenn von der UEFA eine Sanktion gegen einen anderen Verein für das Verhalten einer anderen Fangruppe gegenüber allen verhängt wird. Weiterlesen

F95-Fangruppen: „Stellungnahme zur aktuellen Situation von Fortuna Düsseldorf“

Auch von unserer Seite Unterstützung.

Der Umbau der Fortuna zu einem x-beliebig austauschbaren verkommerzialisierten Klub, wie es in Liga 1 verbreitet ist, muss verhindert werden. Und da fängt man am Besten bei den Köpfen an.

(DM) Weiterlesen

[PM] Fanorganisationen verlassen Dialogstrukturen des DFB

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Die unabhängigen Fanorganisationen ProFans, UnsereKurve, Queer Football Fanclubs und  F_in – Netzwerk Frauen im Fußball haben am 14. Oktober 2015 den bestehenden Fandialog innerhalb der Kommission Sicherheit, Prävention und Fußballkultur beim Deutschen Fußball Bund (DFB) beendet. Ergebnisorientierte Gesprächsbereitschaft und Wertschätzung wurden über Jahre hinweg nicht etabliert. Reform von Dialog- und Beschlussstrukturen wird gefordert.

Gemeinschaftlich haben die großen, mitgliederstarken Fanorganisationen „ProFans“ und „UnsereKurve“ als auch die Queer Football Fanclubs und F_in keinen dauerhaften und ernsthaften Willen des Verbandes DFB erkennen können, mit Fußballfans einen transparenten und zielführenden Dialog etablieren zu wollen. Die Arbeit der AG Fanbelange / Fanarbeit, dem einzigen Gremium für einen institutionalisierten regelmäßigen nationalen Dialog des DFB mit Fußballfans, wurde bisher konsequent aus der Öffentlichkeit herausgehalten. Dadurch wird das Bild der Fußballfans fast ausschließlich durch polarisierende Politiker, Polizeigewerkschafter und Medien geprägt. „Hier wird regelmäßig die Chance vertan, einen sachlichen, fachlichen Gegenpol zu der oftmals hysterischen Darstellung zu bilden!“, so eine Vertreterin von F_in.

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Away in Zurich: FIFA go homo!

Switzerland’s largest and in terms of football titles richest city hosted the 17th international network meeting of the “Queer Football Fanclubs” (QFF) from 04th – 06th September 2015.
About 80 delegates of 24 German, three Swiss and one Dutch fan club where happy to welcome representatives of the new QFF members „Football Fans against Homo-phobia” (FFaH) and “football against racism everywhere” (fare), as well as inter-national guests from the “European Gay & Lesbian Sports Federation” (EGLSF) and the English LGBT alliance Pride in Football in their midst. Their new and different perspective combined with fresh ideas turned out to be a big asset for the conference and their valuable insights initiated many fruitful discussions.

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Photograph: Letzi Junxx / Nandor Nagy

But not only football fans are committed to tackling homophobia and discrimination. As Mayor Corine Mauch emphasized in her welcome speech, tolerance, solidarity and equality are equally held high in the city of Zurich.

There is no place for homophobia, racism, violence & disrespect in any sports or stadium, be it at professional or recreational level.
This is exactly what you advocate and I support your cause wholeheartedly.
I hold it with the former Argentine football player and coach César Luis Menotti:
It is completely wrong to think that football has to be apolitical.
No other sport reaches more people worldwide.
If football with its popularity can bring about change in society for the better,
it should do so.”  

The Letzi Junxx„, the local queer fan club of FC Zurich, proved to be great hosts and skilful organisers. We were warmly welcomed and all members went out of their way to make our stay enjoyable.
Thanks to their seemingly tireless commitment the first-class conference was financed almost entirely by generous sponsors like the city and the FC Zurich, so that the international participants did not have to suffer from the unbelievable high prices in Switzerland. Merci & Chapeau!

The early arrivals started on Friday afternoon with a football-related city and stadium tour and met the rest of the participants for a sociable drink and hearty welcome dinner in the museum of FC Zurich, which is run (and was initiated) by fans. The club can look back on 119 years of colourful history full of anecdotes and can even boast about its own comic: Stan the Hooligan, the most hooliganistic fan of FC Zurich.
Afterwards, the delegates diligently devoted themselves to the very important social exchange and discussed all and sundry until the early morning hours.

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Photograph: Letzi Junxx / Nandor Nagy

On Saturday, the world football governing body FIFA opened its doors to QFF as first alliance of LGBT football fan groups ever.
FIFA’s Head of CSR Federico Addiechi & Gerd Dembowski, CSR Programme Manager for Equality and Anti-Discrimination, participated actively in the conference & took part in the discussions & workshops. Both gave valuable insights & tips, were open & receptive to suggestions as well as constructive criticism.

Gerd Dembowski confirmed its estimates from the workshop “Tackling homophobia and discrimination in football – The controversy of Mega Sporting Events” of the FSE Fans Congress in Belfast (#EFFC2015) and emphasised again the crucial role of communication to and the exchange with the involved parties. He needs our input to be able to act on it and raise the awareness of LGBT-issues and violations of LGBT-rights within the FIFA and to inform its employees about our activities.

The workshops in Zurich focussed on the future of QFF, public and self image, vision and the expansion of the international network in the world of LGBT sports.
Their message to FIFA & the world of football was painted on banners in a creative brainstorming session, to easily transport it to the media and multipliers later.
And even though many of the statements were very FIFA-critical, the various ideas of the participants could be unreservedly discussed with the FIFA representatives.

In the eyes of the international workshop group, it was for example particularly important that FIFA prioritises the concept of „Social Fair Play“ and lives up to its own statutes by making the observance of human rights mandatory selection criteria for all major decisions.
They were encouraged by FIFA’s Head of CSR Frederico Addiechi in this matter, who regards „Social Fair Play“ as an increasingly important focal point of FIFA politics.

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Photograph: Medienfreundin

Only FIFA’s Head of communications, Alexander Koch, put the emphasis of his speech on „self-promotion“ and claimed, that not a single FIFA employee is in any way responsible for FIFAgate and FIFAcorruption… *harrumph*
He scored brownie points for his clever strategy full of likable self-irony & entertaining presentation though.

Following this, Claudia Krobitzsch presented the manifold LGBT activities of the fare-network in the last year, in which it also cooperates with FFaH.
On a happy sidenote, Fortuna Dusseldorf was mentioned twice as positive example, particularly appreciated was #F95 commitment to #RefugeesWelcome (#HeimatFuerAlle).

Afterwards, a representative of the QFF member Andersrum auf Schalke„, invited the participants to the next QFF conference in spring 2016 in Gelsenkirchen, which will be generously sponsored by the Bundesliga club.
Earlier this year, the queer fans were happy and proud to welcome the one and only Gerald Asamoa as an honorary member of her fan club in their midst (#StehtAuf).

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Photograph: Medienfreundin

Next, the Swiss QFF fan clubs presented the new prevention project „Football and Homosexuality in Switzerland“, which they developed in cooperation with fare Swiss for the Swiss Football Association. It demonstrates in an impressive way, what great results a constructive cooperation on an equal footing between fan initiatives and organizations can deliver.

The newly elected QFF council had also lots to report to the General Assembly and presented the first results of the working groups, which were newly established at the prior QFF conference in Dusseldorf in Spring 2015 as well.
The QFF members voted in unison for a new logo and corporate design as well as the introduced concept for the relaunch of the QFF website and forum. The now (in the respective club’s colors) available new QFF T-shirts were also met with much applause.

Sprecherrat ab 28.03.2015 von links: Christian S. - Rainbow Borussen Dortmund Sven K. - Queerpass Bayern MünchenKarin C. - Ruhrzebras Duisburg Patrik Maas - Kassenwart - Andersrum Rut-Wiess Köln Lars W. - Green Hot Spots Bremen Daniel H. - Norisbengel Nürnberg Andi K. - Andersrum auf Schalke Dirk M. - WarmUp95 Düsseldorf  logo_neu 10608761_10206957286586551_9142995564609380128_o
Photograph: Medienfreundin / Letzi Junxx (Nandor Nagy)

In a landmark vote on the fundamental nature and orientation of the QFF, the delegates saw themselves clearly first and foremost as active football fans, whose love for her sports and clubs is the base and motivator of all their activities.
Of course the QFF members will be naturally always tackling homophobia and all other forms of discrimination, but they do not see themselves as LGBT activists who also go to football, but as football fans with LGBT background.

Concerning critical issues in fan politics & culture, the QFF will stand in solidarity side by side with the other major fan alliances or initiatives (#UnitedForTheCause).

Finally, the QFF presented Gerd Dembowski symbolically an open letter to the members of the FIFA Executive Committee, in which they blisteringly criticise the awarding of the World Cup to countries with statutory discrimination & prosecution of minorities like Russia and Qatar.
FIFA has yet to demonstrate any real commitment to ensuring mega events are not built on a foundation of exploitation and abuse. And only if FIFA ensures that any revised criteria for bidding for the World Cup has human rights and transparency at the heart of all stages of the process, the world football governing body can live up to its social responsibilities.

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Photograph: Letzi Junxx / Nandor Nagy

The QFF therefore ask FIFA to make the observance of human rights (Article 3 of the FIFA Statutes) a mandatory award criterion in the selection of future World Cup hosts.

Auswärts in Zürich: FIFA go homo!*

In der größten & an Fußball-Titeln reichsten Stadt der Schweiz fand vom 04.-06.09.2015 das 17. internationale Netzwerktreffen der Queer Football Fanclubsstatt.
Neben den rund 80 Delegierten der LGBTFanclubs bereicherten Vertreter der QFF-Mitglieder „Fußballfans gegen Homophobie“ & FARE sowie von EGLSF oder des englischen LGBT-Bündnisses „Pride in Football“ die Konferenz mit perspektivischer Vielfalt und neuen Ideen.
Fortuna Düsseldorf wurde in diesem kopflastig kreativen Treiben durch WarmUp95, Gastgeber der QFF-Konferenz im Frühjahr 2015, und die Fan-Initiative „F95-Fans gegen Homophobie“ (#F95FgH) vertreten.

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Foto: Letzi Junxx/Nandor Nagy

Aber nicht nur Fußballfans engagieren sich gegen Homophobie & Diskriminierung, wie Stadtpräsidentin Corine Mauch in ihrem Grußwort betonte, werden auch in der Stadt Zürich Toleranz, Solidarität & Gleichberechtigung seit jeher groß geschrieben:

Homophobie, Rassismus, Gewalt und Respektlosigkeit haben weder
in den grossen Stadien noch an Freizeitturnieren Platz.
Genau dafür setzen Sie sich ein.
Ich unterstütze Sie dabei aus vollem Herzen und halte es mit dem ehemaligen argentinischen Fussballspieler und Nationaltrainer César Luis Menotti:
 Es ist komplett falsch zu glauben, Fussball müsse unpolitisch sein.
 Keine andere Sportart erreicht weltweit mehr Menschen.
 Wenn der Fussball mit seiner Popularität in der Gesellschaft eine          Veränderung zum Besseren bewirken kann, sollte er dies auch tun.

Der lokale LGBTI Fanclub des FC Zürich, die Letzi Junxx“, zeigte als Ausrichter schier unermüdliches Engagement und erwies sich als großartiger Gastgeber.
Wir wurden herzlichst empfangen und gekonnt durch ein toll organisiertes und vielfältiges Programm hofiert. Dank des großen persönlichen Einsatzes unserer Gast-geber wurde die Konferenz fast vollständig von großzügigen Unterstützern wie Stadt und Verein finanziert, so dass die internationalen Teilnehmer trotz bester Versorgung nicht unter den für sie im Vergleich inflationär hohen Preise in der Schweiz leiden mussten.
Merci & Chapeau!

Am Freitag ging es für die früh Angereisten nachmittags mit einer fußballbezogenen Stadt- und Stadionführung los, nach der sich im von Fans geführten Museum des FC Zürich zum geselligen Begrüßungsumtrunk und zünftigen Abendessen trafen.

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Fotos: Letzi Junxx / Nandor Nagy

Der 119-jährige Traditionsverein blickt auf eine bunte Historie voller Anekdoten zurück und kann sich eines eigenen Comics rühmen: Stan, der hooliganste Fan des FC Zürich.

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Fotos: Medienfreundin

Bei guter Stimmung & interessanten Gesprächen widmeten sich die Delegierten dem wichtigen sozialen Austausch und diskutierten fleißig bis in die frühen Morgenstunden.

Am Samstag öffnete der Weltfußballverband FIFA den QFF als erstem LGBT-Fanbündnis überhaupt seine Tore und nahm in Persona von CSR-Chef Frederico Addiechi & Gerd Dembowski, CSR-Programme Manager AntiDiskriminierung, aktiv an Konferenz, Diskussionen & Workshops teil. Beide gaben wertvolle Einblicke & Tipps, zeigten sich offen und aufgeschlossen für Anregungen wie konstruktive Kritik.

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Fotos: Medienfreundin

Gerd Dembowski bestätigte seine Einschätzungen vom Homophobie-Workshop des FSE-Kongresses #EFFC2015 & betonte die entscheidende Rolle des Austauschs von Informationen bzw. der Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Stake-holdern, Multiplikatoren und Meinungsführern.

In den Workshops des QFF-Kongresses befassten sich die Teilnehmer & Delegierten der 24 deutschen, drei schweizer & des niederländischen Fanclubs v.a. mit Selbst- und Fremdbild der QFF, Vision und Expansion der internationalen Vernetzung. Ihre Botschaft an FIFA und Fußballwelt hielten sie in einer Kreativsession stilgerecht direkt auf Tapete fest, um sie durch das Gruppenfoto direkt medial zu transportieren.
Die demonstrative Außendarstellung mit vielen FIFA-kritischen Beiträgen über der FIFA wurde nicht nur vorbehaltlos genehmigt, sondern in den Workshops aktiv unterstützt.

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Fotos: Medienfreundin

Der internationalen Arbeitsgruppe war es z.B. besonders wichtig, dass die FIFA „Social Fairplay“ in Zukunft stärker gewichtet & bei Entscheidungen zu einem der verpflichtenden Auswahlkriterien macht. In diesem Anliegen wurden sie von FIFA CSR-Chef Frederico Addiechi bestärkt, für den das „Social Fairplay“ laut eigener Aussage ein zunehmend wichtiger, zentraler Punkt der zukünftigen FIFA-Politik ist.

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Fotos: Medienfreundin

Nur FIFA-Kommunikationschef Alexander Koch legte den Fokus seiner Rede auf „Eigenwerbung“ & sprach Arbeitgeber nebst allen dort beschäftigten Personen von jeder Verantwortung für den FIFA-Korruptionsskandal frei. Mit seiner kurzweiligen Erzählung hatte er die Lacher schnell auf seiner Seite und punktete beim Publikum vor allem mit gekonnt sympathisch wirkender Selbstironie. Selbstredend waren alle FIFA-Mitarbeiter nur ahnungslose Opfer krimineller Einzeltäter… ;)

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Foto: Medienfreundin

Im Anschluss stellte Claudia Krobitzsch die vielfältigen LGBT-Aktivitäten des fare-Netzwerks im letzten Jahr vor, bei denen es auch mit „Fußballfans gegen Homophobie“ (#FFgH) kooperiert. Erfreulicher Weise wurde Fortuna dabei gleich zwei Mal als positives Beispiel für das vorbildliche Engagement genannt, besonderen Anklang hatte die letzte #F95 #RefugeesWelcome Aktion #HeimatFuerAlle gefunden.

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Fotos: Medienfreundin

Es folgte die Einladung von „Andersrum auf Schalke“ für die nächste QFF-Konferenz im Frühjahr 2016 in Gelsenkirchen, die vom Verein großzügig finanziert wird. Anfang des Jahres durften die Fans aus dem Pott bereits Gerald Asamoa als Unterstützer und Ehrenmitglied ihres Fanclubs willkommen heißen.

Das im Anschluss vorgestellte Präventionsprojekt „Fußball und Homosexualität in der Schweiz“ des schweizer Fußballverbands, welches die schweizerischen QFF-Fanclubs in Kooperation mit fare Schweiz entwickelt haben, zeigt auf beeindruckende Art und Weise, was für tolle Ergebnisse eine konstruktive Zusammenarbeit von Fan-Initiativen und Verbänden auf Augenhöhe liefern kann.

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Foto: Letzi Junxx / Nandor Nagy

Der in Düsseldorf neu gewählte QFF-Sprecherrat hatte der Mitgliederversammlung bereits ebenfalls einiges zu berichten & stellte erste Ergebnisse der ebenfalls dort gegründeten Arbeitsgruppen vor. Die Mitglieder stimmten geschlossen für ein neues Logo und CD sowie das vorgestellte Relaunch-Konzept für Webseite & Forum. Die ab sofort (in den jeweiligen Vereinsfarben) erhältlichen QFF T-Shirts wurden ebenfalls mit viel Applaus begrüßt.

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Fotos: Letzi Junxx / Nandor Nagy

 In einer wegweisenden Grundsatzabstimmung über Wesen & Ausrichtung der QFF sahen sich die Delegierten ganz klar zuallererst und vor allem als aktive Fußballfans, deren Liebe zu ihrem Sport & Verein Basis & Motor all ihrer Aktivitäten ist.
D.h. auch wenn sich die QFF-Mitglieder natürlicher Weise stets gegen Homophobie und Diskriminierung einsetzen, verstehen sie sich nicht als LGBT-Aktivisten, die auch zum Fußball gehen, sondern als Fußballfans mit LGBT-Hintergrund.
Bei kritischen Fragen der Fanpolitik sehen sich die QFF solidarisch und ohne Sonderrolle Seite an Seite mit anderen großen Fanbündnissen und Initiativen, um gemeinsam für die Rechte aller Fußballfans und den Erhalt der Fankultur stark zu machen (#InDerSacheVereint!).

Abschließend überreichten die QFF Gerd Dembowski symbolisch einen offenen Brief an die Mitglieder des Exekutivkomitees der FIFA, in welchem die Vergabe der Weltmeisterschaften an Russland und Katar als Länder mit gesetzlich verankerter Diskriminierung und Strafverfolgung von Minderheiten scharf kritisiert.
Nur wenn die Einhaltung der Menschenrechte in Zukunft bei der Selektion der WM-Gastgeber zu einem verpflichtenden Vergabekriterium wird, kann die FIFA ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden.

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Foto: Letzi Junxx/Nandor Nagy

*Dieser Artikel wurde zuerst in dem F95.Antirazzista Fanzine Kokolores veröffentlicht.